Inklusiver Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung(en)
Das Lehr-Lern-Arrangement (LLA) fokussiert den Aspekt der sozialen Ungleichheit am Beispiel der Situation am Arbeitsmarkt von Menschen mit Behinderung(en).
Schwerpunkt | Gesellschaft, Arbeitswelt |
Stichworte | Arbeitsmarkt, Inklusion, Integration |
Dauer | 2 UE |
Schulstufe | 11. Schulstufe |
Kontext zur sozioökonomischen Bildung
Das Lehr-Lern-Arrangement (LLA) fokussiert den Aspekt der sozialen Ungleichheit am Beispiel der Situation am Arbeitsmarkt von Menschen mit Behinderung(en). Durch die Thematisierung der unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten zum Ersten Arbeitsmarkt, der auch als freier Arbeitsmarkt im Gegensatz zu geschützten Arbeitsmärkten bezeichnet wird, wird ein Diskussionsanlass geschaffen, inwiefern das Menschenrecht „Recht auf Arbeit“ der UN für Menschen mit Behinderung(en) in Österreich erfüllt wird (UN, 1948, Artikel 23). Die Nichtbeachtung von Menschen mit Behinderung(en) im Rahmen von arbeitspolitischen Maßnahmen ist eine Form der Benachteiligung.
Ausgehend von der problemorientierten Fragestellung „Alle haben das Recht auf Arbeit, oder?“ werden Fragen der Solidarität und des kollektiven Handelns adressiert, die die Lernenden zur kritischen Reflexion gegebener und fehlender Maßnahmen einladen und im Sinne eines emanzipatorischen Unterrichtsanspruchs zu einem Denken in Alternativen anregen sollen (vgl. Vielhaber 1999).
Dabei orientiert sich das LLA insbesondere an den sozioökonomischen Prinzipien Problemorientierung und Pluralität. Erstens können die Unterrichtsaspekte „Menschenrechte“, „Diversität“ und „Ungleichheit“ als Schlüsselprobleme unserer Zeit gelten und besitzen damit unmittelbar einen Bildungswert für das Leben der Schülerinnen und Schüler. Das LLA erschließt diese Themenbereiche anhand von mehreren Biographien (u. a. von jungen Menschen) und sichert damit unmittelbar einen Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler (= Problemorientierung, Hedtke 2018, 97f.). Zweitens wird im LLA in besonderer Weise der Wirtschaftspluralität Rechnung getragen, indem „der Arbeitsmarkt“ als vielschichtiges Geflecht unterschiedlicher Ansprüche, Bedingungen und Möglichkeiten bzw. auch Hindernissen aus Perspektive unterschiedlicher Akteur*innen und vor allem unterschiedlicher Menschen thematisiert wird (= Pluralität, Hedtke 2018, S. 98).
Konkretisierung des Themas
- Reflexion der Bedeutung von Erwerbsarbeit für gesellschaftliche Teilhabe
- Diskussionen von Arbeitsmarktbedingungen und ihre Veränderungsmöglichkeiten
- Analyse unterschiedlicher Formen des Arbeitsmarktes
Lehrplanbezug
6. Semester – Kompetenzmodul 6: Demographische Entwicklung und gesellschaftspolitische Implikationen beurteilen […] Auswirkungen
gesellschaftlicher Inklusions- und Exklusionsprozesse auf die Lebenssituationen ausgewählter Bevölkerungsgruppen bewerten.“
Groblernziel
Die Auswirkungen gesellschaftlicher Inklusions- und Exklusionsprozesse im Arbeitsmarkt auf die Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung(en) bewerten.
Dieses Werk von Anna Pechmann ist lizenziert unter einer
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