Das Unterrichtsbeispiel versucht dafür zu sensibilisieren, dass es verschiedene Gruppen von Konsumentinnen und Konsumenten in unserer Gesellschaft gibt, die aufgrund ungleicher finanzieller Möglichkeiten, verschiedener lebensweltlichen Orientierungen und Handlungsbedingungen unterschiedliche Voraussetzungen für (vermeintlich) nachhaltige Konsumentscheidungen mitbringen.

Schwerpunkt Konsum, Gesellschaft, Geld und Finanze
Stichworte nachhaltiger Konsum, soziale Ausgrenzung, Preise
Dauer 2-3 UE
Schulstufe 7. und 8. Schulstufe

Kontext zur sozioökonomischen Bildung

„Auch wenn nachhaltige Aspekte inzwischen bei vielen Menschen in Konsumentscheidungen einfließen, ist deutlich, dass ein durchgehend nachhaltiger Lebens- und Konsumstil sehr voraussetzungsvoll und im Alltag nur schwer zu realisieren ist. Konsumhandlungen sind von vielen Faktoren abhängig (Geld, Wissen, Familie, Lebensgeschichte usw.) und kontextuell eingebunden (in soziale Beziehungen, in wirtschaftliche und politische Strukturen, in Versorgungssysteme usw.)“ Brunner 2014, S.19

Im Unterricht zum Thema nachhaltigen Konsum geht es also nicht nur darum ein Verständnis für einen „nachhaltigen Konsum“ und seine komplexen Voraussetzungen und Folgen zu schaffen, sondern auch einen kritischen Umgang mit moralisierenden Nachhaltigkeits- und Verantwortungsappellen an die Konsumentinnen und Konsumenten anzuregen. Das Unterrichtsbeispiel versucht dafür zu sensibilisieren, dass es verschiedene Gruppen von Konsumentinnen und Konsumenten in unserer Gesellschaft gibt, die aufgrund ungleicher finanzieller Möglichkeiten, verschiedener lebensweltlichen Orientierungen und Handlungsbedingungen unterschiedliche Voraussetzungen für (vermeintlich) nachhaltige Konsumentscheidungen mitbringen.

Nachhaltiger Konsum soll somit als voraussetzungsvoll erkannt werden. In diesem Lehr-Lern-Arrangement wird dies am Beispiel der Fokussierung auf das Thema Preis und der damit verbundenen Gefahr sozialer Ausgrenzung von gesellschaftlichen Gruppen gezeigt.

Konkretisierung des Themas

  • Bewusstwerdung sozialer Normen in Bezug auf alltägliche Konsumhandlungen
  • Unterschiedliche Voraussetzungen für nachhaltigen Konsum in der Gesellschaft
  • Soziale Ausgrenzung am Beispiel von Preisen (vermeintlich) nachhaltiger Konsummöglichkeiten

Lehrplanbezug

Nach Lehrplan aktuell:
3. Klasse: „Wirtschaften im privaten Haushalt: Erkennen der Notwendigkeit, im privaten Haushalt Ausgaben den finanziellen Möglichkeiten entsprechend zu planen.“

Nach Lehrplan neu (Entwurf):
3. Klasse – Kompetenzbereich „Österreichische Gesellschaftsentwicklung“: „Die Schüler/innen können die Folgen von Selbst- und Fremdbildern auf das gesellschaftliche Zusammenleben analysieren und dabei die Bedeutung von Geschlecht, Gender, Alter, Bildung, Einkommen, Wohlstand, Nationalität, Religion oder „Kultur“ hinterfragen.

4. Klasse – Kompetenzbereich „Mein Leben in einer vernetzten Welt“: „Die Schülerinnen und Schüler können eigene Zukunftsvorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, finanzielle Rahmenbedingungen, Lebensqualität und gemeinsame Herausforderungen benennen, vergleichen und reflektieren sowie politische Prozesse mitgestalten.“

Groblernziel

Bewusstwerdung, dass nachhaltiger Konsum voraussetzungsvoll sein kann und zu sozialer Ausgrenzung führen kann.